Discussion:
REZ: Robert A. Heinlein "Freitag"
(zu alt für eine Antwort)
Harald Maedl
2006-10-26 22:38:27 UTC
Permalink
Hier wieder mal eine Rezension historischer SF von einem in diesem
Forum heißgeliebten Autor.

Robert A. Heinlein, Freitag, Copyright 1982, Deutsche Erstausgabe 1983,
Wilhelm-Heyne Verlag, Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz
(scheint damals wohl einen Werkvertrag mit Heyne gehabt zu haben, die
tauchen nämlich immer wieder auf). ISBN 3-453-30971-5, damals für 12,80
DM

Zur Intention des Kaufes: Ihr dürft raten - na kommt's schon? Genau,
kein Wunder, die angedeuteten Umrisse einer nackten weiblichen
Schönheit am Himmelszelt und im Vordergrund ein knackige Brünette in
hautenger Montur und natürlich die Gewähr für Lesespaß.

1. Zum Inhalt
Die hypsche Freitag ist ein Retortenbaby, bei der nur bestes
Genmaterial aus sämtlichen Rassen eingebaut wurde. Selbstverständlich
leistungsgesteigert in Kraft, körperlicher Ausdauer und Schnelligkeit,
Hirnleistung, Sinneswahrnehmungen und natürlich auch Sex. Das ganze
nennt sich dann "KP" wie "Künstliche Person". Aufgewachsen in einer
speziellen Betreuungseinrichtung, gekauft von jemanden, der ebenfalls
ein bißchen Erbgut gespendet hat (dieses der Freitag jedoch erst in
seinem Testament preisgibt) und der sie dann in Ausbildung und unter
seine Fittiche in einer Geheimorganisation nimmt. Freitag schlägt sich
im wahrsten Sinnen des Wortes von Auftrag zu Auftrag durch und setzt
sich nach dem Tode ihres Chefvaters nach vielen mit Sex gewürzten
Abenteuern auf einen Planeten ab.

2. Zum Text

Ich habe selten ein Buch gelesen, das nach bereits zwei sehr kurzen
Sätzen so zur Sache kam: "Als sich die Tür hinter ihm zusammenzog,
brachte ich ihn um." Und ich mußte schmunzeln, eingedenk der
Gutmenschen, die hier wütend in drsfm protestieren würden, wenn ich das
Buch hier vorstelle. Ja, das gibt Kraft, also weiter im Text.
Also, es geht nicht immer so ungemütlich zu, sondern es geht noch viel
ungemütlicher, denn ein paar Seiten weiter wird die Gute
gefangengenommen und ziemlich häßlich gefoltert. Heinlein schien wohl
ein paar Anleitungen "Wie foltere ich richtig" gelesen zu haben, denn
einige Szenen erinnerten mich doch fatal an Abu Ghuraib. Heinlein setzt
sich jedoch auch damit auseinander, wie man _nicht_ richtig foltert,
z.B. Brustnippel abknipsen, das ist bäh. Die arme Freitag mußte also
viel erdulden. Aber keine Sorge, wer läßt schon auf den ersten Seiten
seine Heldin sterben. Nein, sie wird natürlich errettet und die Nippel
werden auch wieder hergestellt - inklusive Milchdrüsenfunktion versteht
sich und da legt Heinlein auch besonderen Wert darauf - die
Michdrüsenfunktion.
So repariert, kann es gleich ins Eingemachte und ins Bett gehen, denn
ein bißchen Spaß muß sein. Ja, ich spreche von Sex, von reichlich Sex,
Sex zu zweit, zu dritt, zu viert, Sex zwischen Männlein und Männlein,
Weiblein und Weiblein und Sex zwischen Weiblein und Männlein. War ein
Hund auch dabei? Nein, ich glaube nicht.

Und zwischen dem ganzen Rumgebumse beschreibt Heinlein eine chaotische
Zukunft einer durchgedrehten Menschheit. Doch was heißt Zukunft? Der
Gute hat sich nur um ein paar Jahrhunderte vertan. Heinlein beschreibt
unsere Zeit.

Von wann war das Buch, ach ja, 1982. Da war die Welt noch in Ordnung
oder? Falklandkrieg, Rußland will das Einfrieren der
Mittelstreckenraketen, doch die NATO lehnt ab und ruft laut nach
"Pershing II" und "Cruise Missile", der US-Abrüstungsbeauftragte Eugene
Rostow meinte dazu: "Wir leben in einer Vorkriegs- und nicht in einer
Nachkriegszeit", Breschnew stirbt und der bereits todgeweihte Antropow
folgt, Bundeskanzler Schmidt stirbt ebenfalls, zumindest politisch und
Kohl wird zum Aussitzer der Nation, während Israel den Libanon
verwüstet, die Polen am Verhungern sind und in Uganda der Bürgerkrieg
tobt.
Der Commodore C64 tritt seinen Siegeszug an, die CD wird erfunden und
mit TC/IP kommt ein weiterer Siegeszug, nämlich der des Internet.
Marvin Gaye jammert sein "Sexual Healing", der Meiki Jackson thrillert
dazu und Madonna legt ihre erste Single auf und es war das letzte Jahr
ohne Videoclips in der deutschen Musikszene. Na, wenn da nicht die Welt
noch in Ordnung war!
Die USA und Rußland tanzten dazu in der Sojus oder der Raumfähre
Columbia, während dem Wickert Ulli sein Buch "China von innen gesehen"
zum Buch des Jahres gewählt wurde. Paßt dir was an meiner Grammatik
nicht, dann verpiß dich! Aber hurtig, ey du!
Man sprach von der Talfahrt der Wirtschaft, Arbeitslosigkeit und
Ellenbogengesellschaft und in Genf stieß das so sauer auf, dass man die
Genfer Konvention gegen Luftverschmutzung und saurem Regen ins Leben
rief, daraufhin Wim Malgo, Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf,
das Ende der Welt noch für 1982 vorherbestimmte.
1982 war also der ganz normale und alltägliche Wahnsinn, nichts
Besonderes, eher etwas Alltägliches, geradezu Anheimeliges. Damit das
so blieb, wurden das auch von SED-Führung legitimiert. "Wir treffen
auch mit dem ersten Schuß" wie der Baumgartner, Kommandeur der
DDR-Grenztruppen verlautbaren ließ. Und die Jungs trafen in diesem Jahr
tatsächlich, zwar nicht mit dem ersten Schuß, aber immerhin, zum
finalen Schuß hatte es dann doch gereicht.

Nun zurück zu Heinlein: Stellt euch diese 1982 noch ein wenig wilder
vor, raffgieriger - so wie heute, eine vom Verfolgungswahn befallene
Menschheit - so wie heute, überwacht durch Computer, Kameras und
Spitzeldienste - so wie heute, grundrechtentrechtete Menschen von
Wirtschaftskonzernen beherrscht - so wie heute, ein Welt voll
religiöser Spinner wie Christenisten, Judenisten, Islamisten und
anderen Idiotenisten - so wie heute, Individualistentum bis hin zum
Exzeß, dem Verfall von Werten und Ethik - so wie heute, dann könnt ihr
es euch auch bei Heinlein gemütlich machen und die Füße wärmen. Das ist
auch notwendig, weil es einen friert, wenn man den Text mit heute
vergleicht.

Man kann auch etwas über die deutsche Sprache aus der Sicht eines
Amerikaners erfahren: "Das Deutsche ist nicht für die Lyrik geeignet,
sogar so wenig, dass Übersetzungen dem Ohr weicher klingen als die
deutschen Originale... Es ist einfach der Mangel einer häßlichen
Sprache." *PATSCH*, aargghh, gleich nochmals *PATSCH*.
Man sieht es mal wieder, das Mißverständnis unter den Nationalitäten.
Aufgemerkt und was fürs Leben:
Wenn du mit einem Amerikaner sprichst, dann sei begeistert über ...,
egal was, am besten über deinen Gesprächsnachbarn, dessen Hobbies,
YachtAutosPferde, nein nicht die Frau, und lobe alles über alles. Und
wenn du meinst, dich würden sie jetzt gleich ins Irrenhaus ob deiner
Begeisterung stecken, dann hast du gerade das unterste Niveau erreicht,
an dem ein Amerikaner dich - vielleicht - als Mensch zu akzeptieren
beginnt.

Aber während Heinlein so vor sich hin philosophiert, zeigt er deutlich,
wie sich der Zerfall von Gesellschaften ankündigt:
überbordende Gesetze und staatliche Reglementierungen,
Gewalttätigkeiten, Schüsse aus dem Hinterhalt, Bomben, Brandstiftungen,
Terrorakte jeglicher Art, schnelle Aburteilungen ohne
Verteidigungsmöglichkeit.
Heinlein schreibt, dass kleine Gewaltakte, die die Menschen Tag für Tag
bedrücken, einer Kultur mehr schaden können als heftige Aufstände oder
gar Kriege (solche mit gewissen Regeln), die mal aufflammen, dann aber
wieder verschwinden.
Hat Heinlein nicht auch das "Handbuch für den Terroristen" und das
Handbuch zur Zerstörung der Kultur" herausgegeben? Ach ja, Freitag war
es übrigens nicht, sondern es war der Dienstag, der mit dem
"Neinileffen", der Tag an dem die Welt sich veränderte..., lachhaft,
wie man sich verarschen lassen muß.

Als das alarmierendste Signal einer sterbenden Kultur hält Heinlein
jedoch die Grobheit, das Zurschaustellen derselben, schlechte Sitten,
der Verlust an Höflichkeit, an Entgegenkommen, weil ein Individuum, an
dem dies festgestellt wird, ein solches niemals als Mangel, sondern als
Zeichen seiner Stärke wahrnehmen würde.

Dazu muß man sagen, dass Freundlichkeit eine ureigene amerikanische
Weltsicht ist. "Keep smiling" ist beim Amerikaner viel mehr als nur
eine freundliche Grimasse zu ziehen. Wir Deutsche halten das für
Oberflächlichkeit, was aber nicht zutrifft.
Freundlichkeit und Benimm war lange Zeit die Schmiere, die die
amerikanische Gesellschaft so stark gemacht hat. Für die Amerikaner
sind wir Deutsche grobe Klötze. Was im Umgang mit Amerikanern in Bezug
auf Begeisterungsfähigkeit gilt, gilt im verstärkten Umfang für
Freundlichkeit. Wenn du als Deutscher meinst, du bekommst von deinem
freundlich aufsetzten Gesicht einen Krampf und würdest sogleich auf
deinen freundlichen, dir bereits ölig erscheinenden Worten ausrutschen,
dann mußt du tapfer sein und durchhalten, sonst fällst du
gesellschaftlich durch alle Ritzen auf den harten Boden der Ächtung. Du
giltst dann eben nicht mehr als Mensch, sondern als Deutscher, als
tumber Nachfahre eine Nazis.

Man kann zu den Thesen Heinleins stehen wie man will. Würde er heute
noch leben, so würde er wahrscheinlich noch für dieses Jahr den
Weltuntergang ausrufen. Aber ganz unrecht hat er nicht. Unsere
Gesellschaft ist dabei, wichtige Werte zu verlieren. Der Zerfall ist an
allen Ecken und Enden spürbar.

3. Wertung

5 von 6 Mädls, auch wenn der Schluß ein wenig arg konstruiert ist.

Grüße
Harald
Stefan Scholl
2006-10-27 12:04:31 UTC
Permalink
Zufällig auch heute Thema bei Userfriendly.
Harald Maedl
2006-10-27 14:40:35 UTC
Permalink
Post by Stefan Scholl
Zufällig auch heute Thema bei Userfriendly.
Was ist das für ein Forum und wie kommt man dahin?

Grüße
Harald
k***@gmail.com
2006-10-27 15:14:20 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Post by Stefan Scholl
Zufällig auch heute Thema bei Userfriendly.
Was ist das für ein Forum und wie kommt man dahin?
Hirn einschalten?

http://userfriendly.org/

Sehr beliebt bei der SF-Fraktion sind auch:
http://www.girlgeniusonline.com/
http://www.schlockmercenary.com/

Karl M. Syring
Peter J. Holzer
2006-10-27 15:35:02 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Post by Stefan Scholl
Zufällig auch heute Thema bei Userfriendly.
Was ist das für ein Forum
Gar keines. (Jaja, es gibt Kommentare, aber die interessieren nicht)
Post by Harald Maedl
und wie kommt man dahin?
Man schaut in seinen Bookmarks nach. Sollte man dort nicht fündig
werden, gibt man "userfriendly" bei Google ein. Sollte aus
unerfindlichen Gründen der erste Link nicht zum Ziel führen, kann man
auch einfach http://www.userfriendly.org/ im Browser eingeben.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | > Wieso sollte man etwas erfinden was nicht
|_|_) | Sysadmin WSR | > ist?
| | | ***@hjp.at | Was sonst wäre der Sinn des Erfindens?
__/ | http://www.hjp.at/ | -- P. Einstein u. V. Gringmuth in desd
Simon Spiegel
2006-10-27 12:15:53 UTC
Permalink
Unsere Gesellschaft ist dabei, wichtige Werte zu verlieren. Der Zerfall
ist an allen Ecken und Enden spürbar.
Das macht sie glücklicherweise schon seit etwa 5000 Jahren, für
reaktionäre Idioten wie Heinlein hat der Untergang ist schon immer
gleich immer schon unmittelbar bevor gestanden. Ich kann mich an eine
Rede Heinleins an irgendeiner Con erinnern, wo er mit allen
rheotirschen Mitteln darauf beharrt, dass ein grosser
Entscheidungskrieg zwischen USA und UdSSR unausweichlich ist, und dass
all die Blumenkinder im Publikum die Realität nicht akzeptieren
könnten. Pech nur, dass er da ziemlich falsch gelegen ist.

simon
Harald Maedl
2006-10-27 22:16:42 UTC
Permalink
Post by Simon Spiegel
Unsere Gesellschaft ist dabei, wichtige Werte zu verlieren. Der
Zerfall ist an allen Ecken und Enden spürbar.
Das macht sie glücklicherweise schon seit etwa 5000 Jahren, für
reaktionäre Idioten wie Heinlein hat der Untergang ist schon immer
gleich immer schon unmittelbar bevor gestanden...
Wieso hältst du Heinlein für reaktionär? Ich verstehe "reaktionär" im
ursprünglichen Sinn, von der Reaktion kommend, also den Gegenkräften
der Ideen und Ideale der französischen Revolution. Verstehst du etwas
anderes darunter?
In diesem Sinne sehe ich Heinlein nicht dieser Strömung angehörig,
sondern würde ihn eher tendenziell in die anarchische Ecke stellen
(obgleich das auch nicht so richtig paßt).

Grüße
Harald
Simon Spiegel
2006-10-28 06:49:53 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Post by Simon Spiegel
Unsere Gesellschaft ist dabei, wichtige Werte zu verlieren. Der
Zerfall ist an allen Ecken und Enden spürbar.
Das macht sie glücklicherweise schon seit etwa 5000 Jahren, für
reaktionäre Idioten wie Heinlein hat der Untergang ist schon immer
gleich immer schon unmittelbar bevor gestanden...
Wieso hältst du Heinlein für reaktionär? Ich verstehe "reaktionär" im
ursprünglichen Sinn, von der Reaktion kommend, also den Gegenkräften
der Ideen und Ideale der französischen Revolution. Verstehst du etwas
anderes darunter?
Ich denke, dass "reaktionär" kaum von jemandem in in diesem engen Sinn
benutzt wird, sondern meist als eine gesteigerte Form von
"konservativ", der Duden meint dazu "nicht fortschrittlich": Früher war
alles besser, die Gegenwart ist schrecklich, die Zukunft wird noch
schrecklicher, alle wichtigen Werte gehen verloren, wir stehen kurz von
der Katastrophe, wenn wir uns nicht auf die guten alten Werte besinnen
und mit diesem neumodischen Unsinn aufräumen.
Post by Harald Maedl
In diesem Sinne sehe ich Heinlein nicht dieser Strömung angehörig,
sondern würde ihn eher tendenziell in die anarchische Ecke stellen
(obgleich das auch nicht so richtig paßt).
Heinlein ist eine seltsame Mischung. Eine extreme Form von
Liberalismus, gepaart mit einer gehörigen Prise Militarismus, Machotum
und Konservatismus, bei der er dann plötzlich auf der rechten Seite
rauskommt (wobei man fairerweise sagen muss, dass das nicht für alle
Bereiche gilt. In gewissen Belangen ist er tatsächlich sehr liberal).
simon
Karl M. Syring
2006-10-30 14:48:44 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Wieso hältst du Heinlein für reaktionär? Ich verstehe "reaktionär" im
ursprünglichen Sinn, von der Reaktion kommend, also den Gegenkräften
der Ideen und Ideale der französischen Revolution. Verstehst du etwas
anderes darunter?
In diesem Sinne sehe ich Heinlein nicht dieser Strömung angehörig,
sondern würde ihn eher tendenziell in die anarchische Ecke stellen
(obgleich das auch nicht so richtig paßt).
Um Gottes willen, Heinlein hatte die klassische rechtsautoritäre
Persönlichkeit. Da kannst du die volle Checkliste durchgehen,
einschließlich des ungesunden Interesses am Privatleben anderer Leute.

Karl M. Syring

Ingo Siekmann
2006-10-27 14:00:32 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Hier wieder mal eine Rezension historischer SF von einem in diesem
Forum heißgeliebten Autor.
Robert A. Heinlein
-snip

<Hysterisch Kreischen>

"Heinlein? -Faschismus! Faschismus!"

</Hysterisch Kreischen>

Sorry, aber das ist schon der dritte rep. in einem Heinleinthread und
bisher hat noch niemand das F-Wort gebracht. ;-)

Aber im Ernst, ich habe das Buch auch gelesen (lang lang ist?s her...)
und für mich ist es ein mittelprächtiger SF Thriller mit ein paar
angedeuteten "Stellen".
Aber das die knallharte Bioroidenelitekillerin wegen eines Kätzchens
heult, konnte nur Bobby A. bringen.

Bye
Ingo
Karl M. Syring
2006-10-27 14:07:50 UTC
Permalink
Post by Ingo Siekmann
Sorry, aber das ist schon der dritte rep. in einem Heinleinthread und
bisher hat noch niemand das F-Wort gebracht. ;-)
Freitag ist mehr eine bemitleidenswerte Altmänner-Phantasie.

Karl M. Syring
Richard Blume
2006-10-27 18:54:26 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Aber während Heinlein so vor sich hin philosophiert, zeigt er
deutlich,
Das er ein nationalistischer, sexistischer Arsch geworden war der
wahrscheinlich wegen seiner zunehmenden Impotenz immer hirnrissigere
Fantasien entwickelte. Es gibt von ihm ganz bezaubernde Kurzgeschichten und
Romane aus der frühen Zeit, aber irgendwo ist er falsch abgebogen und sein
Spätwerk ist geprägt von der Verehrung langlebiger Übermenschen, stark
militärisch geprägten Sujets und von einem Frauenbild das auch 1982 schon
nicht mehr gesellschaftsfähig war- jedenfalls in der Art von Gesellschaft,
in der ich mich bewegen möchte.

Ich habs zweimal gelesen, als Jugendlicher und vor einiger Zeit erneut. Als
Jugendlicher mochte ich es.

Alles Gute,
Richard
Lesen Sie weiter auf narkive:
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