Andreas M. Kirchwitz
2023-10-19 11:40:13 UTC
Hallo Galactica-Fans!
Nachdem ich erst kürzlich die Serie "Caprica" (2009-2010) geschaut
hatte und entgegen meiner Erwartungen überraschend unterhaltsam fand,
habe ich mich noch mal an die Hauptserie getraut. Bei der war es mir
damals mittendrin zu blöd geworden, zu esoterisch und religiös, und
eigentlich hatte ich mit den Galactica-Neuverfilmungen abgeschlossen.
Vier Staffeln später sehe ich es deutlich wohlwollender. :-)
Unverändert ist manches (unnötig) abgehoben, dass es echt weh tut,
doch es gab ja inzwischen weitere Sci-Fi-Serien, und so ändert sich
auch die persönliche Wahrnehmung mit der Zeit.
Ganz wichtig bei meinem zweiten Versuch: Ich hatte mich vorher über
die Zusammenhänge informiert, warum es so viele verschiedene Cylons
über jahrtausendlange Zeiträume gibt. Das hatte ich damals bei der
Hauptserie (die ich nur bis etwa Mitte der dritten Staffel gesehen
hatte) nie so recht verstanden und mich wahnsinnig gestört. Auch in
"Caprica" wurde das nicht erklärt, was ich als Makel empfunden habe.
Ich habe es mir, kein Scherz, u.a. von Google Bard erklären lassen.
Mit diesem Hintergrundwissen, wie das bei Galactica mit den Cylons
alles zusammenhängt, hat die Hauptserie deutlich mehr Spaß gemacht.
Die Hauptserie selbst liefert all diese Erklärungen übrigens am Ende
zwar auch, aber erst in den allerletzten Folgen. Viel zu spät, ganz
großer Fehler, meiner Meinung nach.
Erzähltechnisch macht die Hauptserie nach meinem Geschmack leider
vieles falsch. Die Figuren, die anfangs schlau und konsequent
handeln, verhalten sich ungefähr ab der Mitte plötzlich auffallend
unlogisch und inkonsequent. Soll wohl die Handlung unterstreichen,
dass ja nun alle auf ihrem religiösen Selbstfindungstrip sind,
die Figuren sind ständig besoffen oder bekifft, jedoch auf den
nüchternen Zuschauer wirkt das alles einfach nur blöd.
Das große Rätsel um die "Final Five" nimmt viel Platz ein, doch es
kommt überhaupt keine Spannung dabei auf, weil der Zuschauer im
Unklaren gelassen wird, WARUM das so spannend sein soll. Erklärt
wird das erst ganz zum Schluss der Serie, wo die Spannung längst
vorbei ist.
Überhaupt wirkt das ganze Ende ziemlich überhastet. Die extrem
überlegenen Cylons bekriegen sich plötzlich untereinander, und
nachdem die Rebellen bis auf ein Schrott-Basisschiff vernichtet
sind, wo sind plötzlich die vielen intakten Basisschiffe der
bösen Cylons hin? Am Ende gibt es nur noch eine miserabel
geschützte Basis. Puff, Peng, Ende. Zum Schluss beschließen
alle, dass Technik Mist ist und werden zu Amish. Aber trotzdem
steckt nun in fast jedem von uns auch ein bisschen Cylon. Aha.
Nee, mit diesem esoterisch-religiösen Zeugs werde ich einfach
nicht warm, und im Gegensatz zu den Cylons hatten die Macher
der Galactica-Neuverfilmung selbst leider zu oft keinen Plan.
Trotzdem ist die Serie cool, wenn man sich einfach auf den
Sci-Fi-Anteil beschränkt und den Rest erträgt/ignoriert.
Die Weltraumeffekte machen Spaß. Nur die Cylon-Centurions
sind übelste Effekte, wo man besser echte Schauspieler in
ein Kostüm gesteckt hätte so wie früher. Ansonsten viele
Machtspielchen, viele moralische Dilemmas, so was mag ich.
Grundsätzlich versöhnt ... Andreas
Nachdem ich erst kürzlich die Serie "Caprica" (2009-2010) geschaut
hatte und entgegen meiner Erwartungen überraschend unterhaltsam fand,
habe ich mich noch mal an die Hauptserie getraut. Bei der war es mir
damals mittendrin zu blöd geworden, zu esoterisch und religiös, und
eigentlich hatte ich mit den Galactica-Neuverfilmungen abgeschlossen.
Vier Staffeln später sehe ich es deutlich wohlwollender. :-)
Unverändert ist manches (unnötig) abgehoben, dass es echt weh tut,
doch es gab ja inzwischen weitere Sci-Fi-Serien, und so ändert sich
auch die persönliche Wahrnehmung mit der Zeit.
Ganz wichtig bei meinem zweiten Versuch: Ich hatte mich vorher über
die Zusammenhänge informiert, warum es so viele verschiedene Cylons
über jahrtausendlange Zeiträume gibt. Das hatte ich damals bei der
Hauptserie (die ich nur bis etwa Mitte der dritten Staffel gesehen
hatte) nie so recht verstanden und mich wahnsinnig gestört. Auch in
"Caprica" wurde das nicht erklärt, was ich als Makel empfunden habe.
Ich habe es mir, kein Scherz, u.a. von Google Bard erklären lassen.
Mit diesem Hintergrundwissen, wie das bei Galactica mit den Cylons
alles zusammenhängt, hat die Hauptserie deutlich mehr Spaß gemacht.
Die Hauptserie selbst liefert all diese Erklärungen übrigens am Ende
zwar auch, aber erst in den allerletzten Folgen. Viel zu spät, ganz
großer Fehler, meiner Meinung nach.
Erzähltechnisch macht die Hauptserie nach meinem Geschmack leider
vieles falsch. Die Figuren, die anfangs schlau und konsequent
handeln, verhalten sich ungefähr ab der Mitte plötzlich auffallend
unlogisch und inkonsequent. Soll wohl die Handlung unterstreichen,
dass ja nun alle auf ihrem religiösen Selbstfindungstrip sind,
die Figuren sind ständig besoffen oder bekifft, jedoch auf den
nüchternen Zuschauer wirkt das alles einfach nur blöd.
Das große Rätsel um die "Final Five" nimmt viel Platz ein, doch es
kommt überhaupt keine Spannung dabei auf, weil der Zuschauer im
Unklaren gelassen wird, WARUM das so spannend sein soll. Erklärt
wird das erst ganz zum Schluss der Serie, wo die Spannung längst
vorbei ist.
Überhaupt wirkt das ganze Ende ziemlich überhastet. Die extrem
überlegenen Cylons bekriegen sich plötzlich untereinander, und
nachdem die Rebellen bis auf ein Schrott-Basisschiff vernichtet
sind, wo sind plötzlich die vielen intakten Basisschiffe der
bösen Cylons hin? Am Ende gibt es nur noch eine miserabel
geschützte Basis. Puff, Peng, Ende. Zum Schluss beschließen
alle, dass Technik Mist ist und werden zu Amish. Aber trotzdem
steckt nun in fast jedem von uns auch ein bisschen Cylon. Aha.
Nee, mit diesem esoterisch-religiösen Zeugs werde ich einfach
nicht warm, und im Gegensatz zu den Cylons hatten die Macher
der Galactica-Neuverfilmung selbst leider zu oft keinen Plan.
Trotzdem ist die Serie cool, wenn man sich einfach auf den
Sci-Fi-Anteil beschränkt und den Rest erträgt/ignoriert.
Die Weltraumeffekte machen Spaß. Nur die Cylon-Centurions
sind übelste Effekte, wo man besser echte Schauspieler in
ein Kostüm gesteckt hätte so wie früher. Ansonsten viele
Machtspielchen, viele moralische Dilemmas, so was mag ich.
Grundsätzlich versöhnt ... Andreas