Post by Christian Weisgerber[Mark Brandis]
Post by Ulrich D i e zIn einem Buch wird der futuristische Lochstreifeneinwurf für die
Rechneranlagen im Schiff beschrieben, wo man den Lochstreifen nicht
mehr mühsam von Hand einfädeln muss, sondern ihn einfach in den
Trichter kippt und dann wird er automatisch eingefädelt.
Irgendwo gibts auch mal Probleme, den Hebel zu erreichen, den man
runterdrücken muss. Ich liebe solche Dramatik. ;-)
Letzteres klingt eher nach Stanislaw Lem, Pilot Pirx - Der Test. Ein ziemlicher Klassiker. An Lochstreifen kann ich mich auch nur bei Lem erinnern, aber nicht bei Mark Brandis...
Ich kenne das, glaube ich, als "Testflug".
Lochstreifen gibt es auch in einer Mark Brandis-Geschichte, wo, glaube
ich, seine Freundin Ruth in ihrer Küche ist, wo die Rezepte alle
progressiv auf Lochstreifen gespeichert sind. Jedenfalls ging es da um
Küche.
So eine Küche, die einem automatisch etwas kocht, fand ich faszinierend.
Hätte gerne mehr darüber gelesen, vor allem, ob so eine Küche auch mit
Liebe kochen kann, aber immer wenn es interessant wird, schweigen die
Autoren sich aus.
Meine Faszination hat sich aber gelegt als in Star Trek öfter mal die
Nahrungsreplikatoren erwähnt wurden. Da kam ich dank meines SciFi-
begeisterten Neffen leider nicht ganz darum herum.
Ich frage mich aber, warum die da in Star Trek nicht alle übergewichtig
sind wenn da jeder so einen kostenlos und frei Haus liefernden
Fresschen-Replikator in seiner Schiffskabine stehen hat...
Da nicht übergewichtig zu werden widerspräche doch völlig der menschlichen
Natur. Obwohl - da sind ja auch Vulkanier dabei und die müssten ihre
Fressgier eigentlich im Griff haben.
Macht das Zeug, was sie in Star Trek im Holodeck essen und trinken,
eigentlich auch dick? Was passiert damit wenn man das Holodeck
verlässt? Und wie ist es, wenn man so lange im Holodeck ist, dass man
das Zeug, was man sich dort reinstellt, verstoffwechselt hat?
Löst sich zB das im Holodeck angefressene Fett auf wenn man das
Holodeck verlässt?
Zurück zu Mark Brandis:
Bei der Hebeldrück-Problematik haben mir meine eigenen Assoziationen
wohl einen Streich gespielt, weil sie in diesen Mark Brandis-Geschichten
ständig irgendwelche Sicherungs- oder Schalt- oder sonstige Hebel
betätigen. Die haben auch immer wieder nette Knöpfe, zB Startknöpfe und
Fusionshebel fürs Zünden der Raumschiffstriebwerke. Zündschlüssel rumdrehen
wäre zwar cooler, aber Knöpfe und Hebel bedienen können zeigt halt Know How
und Status an.
Zündschlüssel, die genau passen müssen, sind, glaube ich, eh eher selten,
und Raumschiffe und Fahrzeuge zu klauen und einfach loszudüsen, ohne sich
vorger irgendwo einloggen bzw wirklich authentisieren zu müssen, ist auch
nie wirklich ein Problem.
Irgendwie kriegen sie auch mal ein Schott nicht auf und hebeln und schweißen
und zerren daran herum.
Irgendwo kommt auch mal die Anweisung an den Nebenmann "Ich fliege, Sie
lotsen!", als ob der Nebenmann mehr sehen würde. Da sind sie gerade auf
einem kleinen Planetoiden, der es irgendwie geschafft hat, diamanthaltig zu
sein.
Als ich das las, dachte ich ab und zu: Um was geht es da eigentlich? Fahren
die da im alten Werkstatt-Charme mit Genickstarre im Gabelstapler ohne
Rücklicht nach Feierabend durch die halbdunkle Lagerhalle oder steuern
die ein Raumfahrzeug?
Und warum haben die immer nur Hebel und Knöpfe und nie filigrane
Bedienelemente? Anrufbeantworter gibts, aber einen Computer, den man durch
Reden oder Gesten steuern könnte, nicht. Irgendwo kommt ein Journalist vor,
der, wenn ich mich recht erinnere, auch mit eher makroskopischem Equipment
unterwegs ist, jedenfalls auch Kameras auf der Schulter hat.
Statt KI werden menschliche Gehirne in MOB (Mobile Operations-Basen) und
FLOB (Fliegende mobile Operations-Basen) eingebaut, die dann ziemlich
unflätig mit einem reden. Später wird nie erwähnt, was aus diesen Leuten/
Gehirnen geworden ist. Ach ja - die Hauptstadt heißt Metropolis und
General Smith unterjocht die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union
und irgendwie herrscht kalter Krieg mit den Vereinigten Orientalischen
Republiken, die anscheinend nichts besseres zu tun haben als die
erwachsenen Resultate der Übertretungen ihrer -äh- Geburtenkontrollgebote
abmurksen zu wollen.
Und irgendwann werden sie auch mal auf einer Raumstation, die halt eine
Weile verschollen war, von großen Ratten verfolgt.
Wenn man das doch bloß verfilmt hätte - das wäre bestimmt ganz großes
Kino gewesen. ;-)
Mit freundlichem Gruß
Ulrich